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Auf musikalischer Zeitreise im Odenwald

Bericht vom Schullandheim

Gut gerüstet und voller Vorfreude auf zwei schöne Tage machten sich die Klassen 4a und 4b mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Rinaldi und Frau Fuchs am frühen Morgen des 27.04.2016 gemeinsam auf den Weg ins Schullandheim. Natürlich durfte auch unser Religionslehrer Herr Brame mit seiner Gitarre nicht fehlen. Gemeinsam machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Bahnhof in Leingarten. Mit viel Gesang hatten wir bereits auf der Zugfahrt schon viel Spaß. In Mosbach-Neckarelz angekommen, bezogen wir zunächst unsere Zimmer in der Jugendherberge Mutschlers Mühle. Die Zimmer waren sehr schön und wir freuten uns auf die nächsten drei Tage.

Mittags liefen wir in die Stadtmitte von Mosbach. Auf einem historischen Stadtrundgang besichtigten wir viele alte Fachwerkhäuser sowie die Stiftskirche St. Juliana.

Als wir plötzlich von einem Regenschauer überrascht wurden, konnten wir im Stadtmuseum eine Pause machen. Anschließend konnten wir weitere interessante Ausstellungen anschauen. Wie wohnten die Menschen vor über hundert Jahren? Wie und was wurde gekocht? Diese und andere Fragen bekamen wir hautnah beantwortet, als wir die kleinen Fachwerkhäuschen besichtigten. Ein Museumsführer zeigte uns die alte Druckerei und erklärte, wie die Zeitungen früher gedruckt wurden. Das war sehr spannend. Manche Kinder durften sogar ihre Namen auf Papier drucken. Mit vielen Eindrücken kamen wir abends wieder in die Jugendherberge, wo uns ein leckeres Abendessen erwartete, das wir zusammen in unserem Gemeinschaftsraum aßen. Danach ließen wir den Abend, mit Herrn Brame an der Gitarre, ausklingen. Da wir am folgenden Tag eine lange Wanderung vor uns hatten, gingen wir früh schlafen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns um 7.30 Uhr zum Frühstück, richteten unsere Lunchpackete und brachen direkt auf. Mit der Bahn fuhren wir nach Neckargerach und begannen unsere Tageswanderung.  Nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir unser erstes Ziel: die Minneburg. In einem überdachten Raum der Ruine fanden wir einen schönen Rastplatz, der uns vor Wind und Regen schützte. Während einer kleinen Vesperpause erzählte uns Frau Fuchs die Sage der Minneburg. In der Sage heißt es, dass die Minneburg auf einer traurigen Liebesgeschichte gründet. Darauf deutet auch der Name der Burg hin. Minne ist nämlich das althochdeutsche Wort für Liebe.

Die Sonne zeigte sich schnell wieder und wir führten unsere Wanderung voller Tatendrang fort.  Unser nächstes Ziel war das Schloss Zwingenberg. Doch der Weg dorthin war diesmal weiter. Wir wanderten durch den Wald, bergauf und bergab, kamen an einer Schlucht und einem Fluss vorbei und konnten es schließlich kaum erwarten,  das Schloss zu erreichen. Erschöpft und erleichtert ließen wir uns schließlich auf den Mauern des Schlosses nieder und  ruhten uns aus. Von den Schlossmauern aus konnten wir den herrlichen Ausblick auf den Neckar genießen.

Schließlich öffnete eine Frau im mittelalterlichen Gewand uns das Tor und begrüßte uns. Wir begaben uns mit ihr auf eine Zeitreise durch das Schloss. Mit unserer Zeitreise mussten wir nun auch erfahren, wie es den Menschen in ihren Ständen damals erging. Jeder von uns erhielt einen zugewiesenen Beruf. Tauschen konnte man nicht, schließlich konnten das die Menschen im Mittelalter auch nicht. So mussten auch wir uns der „Bestimmung“ beugen und die jeweiligen Aufgaben meistern. Die einen übten ihre Schusskünste beim Schießen auf  Bilder von Waldtieren, die anderen mussten das Schloss mit Schwert und Schild vor ungebetenen Gästen schützen, manche mussten in  der Küche arbeiten oder durften sich mit Hammer und Meißel mit einer persönlichen Gravur in einem Stein verewigen. Besonders viel Geschick und gute Zusammenarbeit war bei unseren „Feuerwehrleuten“ gefragt, die einen gespielten Brand löschen mussten. Beim abschließenden mittelalterlichen Tanz, hatten wir gemeinsam viel Spaß.

Anschließend ging es mit der Bahn wieder zurück nach Mosbach-Neckarelz. Im Gemeinschaftsraum angekommen, ließen sich alle müde auf die Stühle fallen. Doch das gute Abendessen stärkte uns  wieder, sodass wir fit waren, um noch einen schönen letzten Abend miteinander zu verbringen. Es wurde viel gesungen, gespielt und gelacht.

Am dritten und letzten Tag wollten wir gar nicht mehr abreisen. „Das wir schon abreisen mussten, war nicht so toll!“, meinte Nele anschließend. Zu schön waren die vergangenen Erlebnisse und Eindrücke. Mit Herrn Brame an der Gitarre ging die Zugfahrt wieder sehr schnell vorbei und wir standen plötzlich schon wieder an der Festhalle in Leingarten, wo wir bereits freudig von den Eltern erwartet wurden. Zufrieden, glücklich und mit etwas Muskelkater gingen wir wieder nach Hause.

Auch am darauffolgenden Montag funkelte es in den Augen der Kinder, als sie sich an unseren Ausflug erinnerten und den anderen Schülerinnen und Schülern davon erzählten. So sagte Silja abschließend: „Das Schullandheim war ein schönes Erlebnis. Es war einfach toll!“

Vielen Dank erneut an unseren Förderverein, der unseren Schülerinnen und Schülern eine finanzielle Unterstützung bot.

Zudem bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren helfenden Eltern, die sich bereit erklärten, unser Gepäck zu transportieren und uns damit die An- und Abreise mit dem Zug erleichterten.

(geschrieben von Katharina und Fr. Fuchs)

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